Neuigkeiten aus der Schweizer Glücksspiel-Szene: Das Casino in Locarno befindet sich nunmehr im vollständigen Besitz der Stadtcasino Baden AG. Die Aktiengesellschaft hat in einem zweiten Schritt die verbliebenen Anteile am Spielbetrieb in Locarno erworben. In einem ersten Schritt waren im November 2022 81 Prozent der Anteile Richtung Baden gewandert. Die finalen 19 Prozent wurden vor wenigen Tagen veräußert.
Nachhaltige Strategie
Das im Kanton Tessin angesiedelte Haus in Locarno befand sich zuletzt in der Obhut der ACE-Swiss-Group, deren Verwaltungsrätin Birgit Wimmer dem Verkauf positiv gegenüber steht. So lobt Wimmer die von den handelnden Personen des Stadtcasions Baden ausgegebene „nachhaltige Strategie für den Standort Locarno“. Zudem trage die Veräußerung zur „Konsolidierung der Aktionärsstruktur bei“. Darüber hinaus könne sich die ACE-Swiss-Group nunmehr „noch gezielter“ dem Casino im südschweizerischen Mendrisio widmen. Die Swiss-Group hält 100 Prozent der Anteile an der nahe der italienischen Grenze gelegene Spielbank.
Neues Konzept für Locarno
Die Verantwortlichen der Stadtcasino Baden Gruppe blicken nach dem kompletten Erwerb des Konkurrenzhauses optimistisch nach vorn. Die Pläne sehen für den zukünftigen Betrieb ein modifiziertes Konzept vor. Demnach soll das Casino in Locarno ein „House of Entertainment“ werden. Konkret soll der vorherrschende Unterhaltungsfaktor durch weitere Entertainment-Angebote gesteigert werden. Sie bilden eine Ergänzung der klassischen Casino-Spiele. Beide Komponenten greifen nach dem Willen der Betreiber ineinander und konstituieren ein „umfassendes Unterhaltungspaket“.
Verlängerung der Konzession ist nötig
Um die Theorie in die Praxis überführen zu können, ist nicht nur eine neue Strategie vonnöten, sondern auch eine neue Konzession. Die bestehenden Betreiberlizenzen für alle Schweizer Casinos laufen Ende 2024 ab. Das Ausschreibungsverfahren für die Zeit danach läuft und wird von der Eidgenössischen Spielbanken-Kommission überwacht und verwaltet. Sie vergibt für den Zeitraum zwischen 2025 und 2045 insgesamt 23 Konzessionen, die höchstwahrscheinlich die Häuser in Baden und Locarno einschließen. So zeigt sich der Geschäftsführer der Baden Gruppe, Michael Böni, im Hinblick auf die Erteilung einer neuen Lizenz „zuversichtlich“.
Das ist die Stadtcasino Baden AG
Die Aktiengesellschaft aus dem aargauischen Baden ist seit vielen Jahren in der konzessionierten Glücksspielbranche tätig. Neben dem Häusern in Baden und Locarno betreibt man das Online-Casino „jackpots.ch“. Die dafür nötige Software stellt die Gamanza Group bereit. Bei Gamanza handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der Baden AG. Die Stadtcasino AG hält für ihr Haus in Baden eine A-Konzession, während das Haus in Locarno mit einer B-Konzession betrieben wird. Insgesamt 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind für die im Jahr 1985 gegründete Stadtcasino Baden AG tätig. Die Belegschaft setzt sich aus 49 Nationalitäten zusammen. Eine Aktie des Hauses ist aktuell 630 Schweizer Franken wert. Umgerechnet sind dies 641 Euro.
Zur Streuung des hauseigenen Portfolios der Stadtcasino Baden AG tragen gattungsfremde Engagements bei. Demnach firmieren die Badener über den Casino-Betrieb hinaus als Betreiber des Gourmet-Restaurants „Plü“ und des Clubs „Joy“. Beide Lokalitäten befinden sich innerhalb des unweit von Zürich gelegenen Grand Casinos in Baden. Die 17.000 Einwohner zählende Stadt liegt am Fluss Limmat im dicht besiedelten Limmattal.