Überbordender Schwarzmarkt: DSWV fordert Einschränkungen

Herausforderungen in der Glücksspiel- und Wettindustrie, die jährliche Konferenz des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV) unter der Leitung von Präsident Mathias Dahms am 15. Februar 2024 stand im Zeichen eines Hilfeschreis der Glücksspiel- und Wettindustrie. Ein besorgniserregender Trend zeigte sich: Die Einnahmen aus legalen Sportwetten waren im Jahr 2023 rückläufig. Die Umsätze der lizenzierten Wettanbieter in Deutschland beliefen sich im vergangenen Jahr auf 7,72 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders deutlich wurde dieser Rückgang bei den abgeführten Einsatzsteuern auf Wetten, die dem Fiskus im Jahr 2022 noch rund 429 Millionen Euro einbrachten, während es 2023 nur noch etwas über 264 Millionen Euro waren.

Notwendigkeit einer neuen Regulierung

Die Berichte aus der Buchmacher- und Online-Casino-Branche mit deutscher Lizenz sind vielfältig, von prekären und dramatischen Situationen bis hin zu einigen positiven Entwicklungen im vergangenen Jahr. Es gibt jedoch keine klaren Nachrichten über eine durchweg positive Umsatzentwicklung. Während der Konferenz des DSWV wurde vor allem die Auswirkung des florierenden Schwarzmarktes diskutiert, der einen erheblichen Anteil der Einnahmen abfängt. Der legale Markt sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, Kunden an illegale Anbieter zu verlieren, da das eingeschränkte Wettangebot im Vergleich zum Schwarzmarkt nicht wettbewerbsfähig ist. Daher fordert der DSWV eine Neuausrichtung der staatlichen Regelungen, um faire Wettbewerbsbedingungen für regulierte Anbieter zu schaffen.

Dominanz des Schwarzmarktes

Der Deutsche Sportwettenverband betont die ungleichen Wettbewerbsbedingungen durch den starken Schwarzmarkt in Deutschland, der trotz der Regulierung einen erheblichen Marktanteil hält. Studien zeigen, dass fast die Hälfte der Online-Spieler ihre Zeit auf illegalen Plattformen verbringt. Vor diesem Hintergrund ist ein dringender Handlungsbedarf seitens der Glücksspielbehörden der Länder erforderlich, um den Schwarzmarkt einzudämmen.

Bedeutung von Werbung und Spielerschutz

Der DSWV spricht sich gegen ein Verbot von Sportwettenwerbung aus, da Werbung essentiell ist, um Kunden auf den legalen Markt zu lenken. Ohne Werbung würden Spieler vermehrt auf den unregulierten Schwarzmarkt ausweichen, wo kein angemessener Schutz besteht. Daher ist es wichtig, die Marken der legalen Anbieter bekannt zu machen und sie von illegalen Angeboten zu unterscheiden.

Entwicklung der Sportwettensteuer und Präventionsmaßnahmen

Die Entwicklung der Sportwettensteuer zeigt einen rückläufigen Trend seit ihrer Einführung im Jahr 2015 bis zur jüngsten Regulierung. Zusätzlich betonen die Mitgliedsverbände des DSWV ihre gesellschaftliche Verantwortung und unterstützen Maßnahmen zur Spielsuchtprävention, fordern jedoch eine fundierte wissenschaftliche Basis für effektive Präventionsmaßnahmen. Der DSWV empfiehlt daher die Durchführung einer bundesweiten Studie zur Glücksspielsuchtproblematik, um belastbare Daten für die Entwicklung von Präventionsstrategien zu erhalten.

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Moritz Pohl Verfasst von Moritz Pohl
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