Die schwedische Behörde Spelinspektionen ist für die Überwachung des Glücksspiels im skandinavischen Staat verantwortlich. Nun musste sie sich ihrerseits einer Revision durch das schwedische Rechnungsprüfungsamt Riksrevisionen unterziehen.
Neue Regeln seit Juli 2023
Am 1. Juli 2023 traten in Schweden neue Regelungen zum Glücksspiel in Kraft. Riksrevisionen wollte nun feststellen, inwieweit die Behörde Spelinspektionen die Einhaltung dieser Regeln mit effizienten Maßnahmen überwacht. Zuerst berichtete iGaming Business über die Revision. Seit der Neuregulierung des schwedischen Glücksspielmarktes sind die Befugnisse von Spelinspektionen gewachsen. Die Behörde soll nun besser als vorher illegale Glücksspielangebote unterbinden. Ob sie dieser Aufgabe ausreichend nachkommt, wollte Riksrevisionen mit der Überprüfung evaluieren. Es ging dabei auch um die konkrete Arbeitsweise der Mitarbeiter von Spelinspektionen.
Kritik an Spelinspektionen
Möglicherweise gab es für die Kontrolle durch das schwedische Rechnungsprüfungsamt einen entscheidenden Impuls. Der Generalsekretär des Branchenverbandes BOS (Branschföreningen för Onlinespel) Gustaf Hoffstedt hatte kurz zuvor harsche Kritik an Spelinspektionen, aber ebenso an der schwedischen Regierung geäußert. Demnach hätte der schwedische Staat zu viel Macht gegen die lizenzierten Glücksspielunternehmen aufgewendet. Diese seien zu drastischen Maßnahmen gegen illegale Praktiken gezwungen worden, welche die Verbraucher nicht gut aufgenommen hätten.
Das schwedische Rechnungsprüfungsamt Riksrevisionen habe nun erneut das Ziel der einheimischen Glücksspielpolitik bekräftigt. Es bestehe darin, einen sicheren Markt für das Glücksspiel zu entwickeln, ohne die Unternehmen und die Spieler allzu sehr zu maßregeln. Immerhin kämen die eingenommenen Steuern karitativen Zwecken zugute. Natürlich müssten auch Schäden durch Glücksspiel minimiert und kriminelle Aktivitäten eingedämmt werden.
Befugnisse der schwedischen Glücksspielbehörde
Spelinspektionen kann gegen Marktteilnehmer Warnungen aussprechen, aber auch Strafen verhängen. Diese können sowohl die Glücksspielunternehmen als auch ihre verbundenen Partnerunternehmen treffen. So hatte etwa Spelinspektionen im Juni 2023 dem Zahlungsdienstleister Zimpler im Zuge einer Verwarnung eine hohe Strafe wegen festgestellter Unregelmäßigkeiten angedroht. Der Hintergrund findet sich in der Struktur des schwedischen Glücksspielmarktes.
Die legalen Unternehmen machen dort nur 77 % aus, was im internationalen Vergleich ein kritisch niedriger Wert ist. Die schwedische Regierung will diesen Anteil auf mindestens 90 % erhöhen. Das scheint ein ambitioniertes Ziel für das Land zu sein. Aus dieser Sicht erklärt sich ebenfalls die Kontrolle von Spelinspektionen durch Riksrevisionen. Die schwedische Regierung will die Effektivität der Kontrollen von Spelinspektionen im Auge behalten. Möglicherweise muss die Behörde nach dem Abschluss der Überprüfung ihre Arbeitsweise noch verbessern.