Illegale Fun-Games-Automaten werden immer mehr zum Problem

Glücksspiel soll immer sicherer werden und aus diesem Grund werden in vielen Ländern die entsprechenden Gesetze überarbeitet. Hier in Deutschland ist es allerdings so, dass die Bundesländern eigene Vorschriften erlassen dürfen. Nordrhein-Westfalen hat aus diesem Grund bereits vor einigen Jahren dem illegalem Glücksspiel und den illegalen Fun-Games-Automaten den Kampf angesagt, denn dort sind die Probleme gravierend.

Was sind Fun-Games-Automaten?

Fun-Games-Automaten sind Spielautomaten, welche in Deutschland nicht zugelassen sind. Dennoch sind diese an zahlreichen öffentlich zugänglichen Orten aufgestellt. Zum Beispiel in Bars oder aber Restaurants und teilweise sogar in Spielhallen, die über eine Lizenz verfügen. Aus diesem Grund kommt der Anschein auf, dass diese Fun-Games-Automaten legal sind.

Fun-Games-Automaten werden in der Regel im Ausland hergestellt. Sehr oft stammen diese aus China oder aber aus Osteuropa. Zudem sind diese Spielautomaten oftmals für weniger als 2.000 Euro zu erwerben. Das bedeutet, dass der Gewinn für den Aufsteller von einem solchen Spielautomaten höher ausfällt, als der bei einem legalen Spielautomaten. Allerdings sind die Risiken für die Spieler weitaus höher als bei einem legalen Spielautomaten.

Einsatz – hoch & Gewinne – niedrig

Zwar versprechen Fun-Games-Automaten mitunter hohe Bargeldgewinne oder aber attraktive Sachpreise, jedoch ist dafür auch ein überdurchschnittlicher Einsatz notwendig. Es kommt daher oft vor, dass an so einem Fun-Games-Automaten innerhalb weniger Sekunden mehrere hunderte Euro umgesetzt werden. Zudem steigt mit jedem gesetzten Euro die Hoffnung auf den ganz großen Gewinnen. Es kann daher gesagt werden, dass diese Art von Spielautomaten das Risiko auf eine Spielsucht enorm steigert.

Unter anderem ist dies auch der Grund, weshalb Fun-Games-Automaten seit dem Jahr 2008 in ganz Deutschland verboten sind. Ein weiterer Grund war bestimmt auch, dass sich in diesem Jahr mehr als 120.000 solcher Spielautomaten in ganz Deutschland verteilt befanden.

Aktuell geht man, trotz Verbot, davon aus, dass in mehr als 44,5 Prozent der Lokale sich solche und auch andere illegale Glücksspielgeräte befinden. Dazu kommt, dass jedes dritte Gerät über keine Lizenz verfügt. Dies ist auch der Grund, weshalb vor allem in Nordrhein-Westfalen und auch in Hamburg regelmäßig Razzien durchgeführt werden.

Die Schuldfrage

Gerade in den letzten Monaten und auch in den letzten Jahren wurde in Deutschland das Aufstellen von Spielautomaten deutlich reduziert. Beispielsweise ist gastronomischen Betrieben nur noch erlaubt, zwei Glücksspielgeräte aufzustellen. Dies könnte die Schuldfrage für das vermehrte Aufstellen von Fun-Games-Automaten klären. Hinzu kommt, dass legale Glücksspielgeräte ein Einsatzlimit vorweisen, was die Spieldauer verkürzt. Diese Beschränkungen fallen bei Fun-Games-Automaten weg.

Jürgen Trümpler, Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht, rät dazu noch strenger gegen illegale Glücksspielgeräte vorzugehen. In Nordrhein-Westfalen wird zwar schon sehr lange sehr stark kontrolliert, aber eben noch nicht genug. Im Jahr 2021 wurden zum Beispiel 217 illegale Glücksspielgeräte sichergestellt.

Ob die Probleme mit vermehrten Kontrollen gelöst werden können, sei dahingestellt. Die Automatenwirtschaft möchte vielmehr die Aufhebung von Beschränkungen, sodass illegale Glücksspielgeräte überflüssig werden würden.

Online Casinos

Online Casinos müssen über eine Lizenz verfügen, damit diese ihre Dienstleistungen anbieten dürfen, weshalb diese sicherer als lokale Casinos sind. Zudem gibt es ein Einsatzlimit pro Runde. Wer weiter spielen möchte, muss dies explizit bestätigen. Dies fällt bei Spielautomaten in lokalen Casinos weg.

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Moritz Pohl Verfasst von Moritz Pohl
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