Viele sind verwirrt oder erschüttert über die Nachricht, dass sich das Kinderspiel zukünftig nur noch an Erwachsene richten soll. Warum das so ist und wie sich die Regelung in Deutschland entwickeln werden, wird hier erklärt.
Neue Altersbeschränkungen aufgrund von Glücksspiel in Europa
Pokémon ist das Spiel der Kindheit für mehrere Generationen. Auch Super Mario zählt zu den All time Favorites. Die spannende Reise als Pokémontrainer endlose Kindertage versüßt und das Match gegen andere Freunde bei Super Mario war eine legendäre Erfahrung in vielen Kinderzimmern. Nicht nur Kinder, auch viele Erwachsene sind große Fans der niedlichen und spaßigen Games für Kinder. Was soll also so falsch sein an Pokémon und Super Mario, dass man es nun nur noch an Erwachsene richtet? Denn eigentlich sind die Spiele für Kinder regelrecht ausgelegt. Die meisten Teile der Spiele waren sogar ab 0 Jahren, also absolut unbedenklich. Es ist doch zu beachten, dass solche Spiele ggf. zu einer Sucht führen könnten.
PEGI macht einen Strich durch die Rechnung
PEGI ist das europaweite System zur Alterseinstufung. Eigentlich soll es Kinder vor sexuellen Inhalten, gewalttätigen Inhalten sowie Drogenkonsum schützen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch das Thema Glücksspiel. Und genau dieses Thema macht dem Pokémonhersteller Nintendo jetzt Probleme. Denn es gibt wirklich Inhalte in den Kinderspielen, welche eine Art Glücksspiel abbilden. Video Standards Council erklärt nun, dass jegliche Spiele mit Spielmechaniken in Richtung Glücksspiel konsequent für Erwachsene eingestuft werden.
In den Spielen Pokémon Rot und Blau ist beispielsweise ein Spielautomat zu finden. Hier kann mithilfe von In-Game Währung ein seltenes Pokémon erspielt werden. Auch in Super Mario DS kann ein Minispiel à la Blackjack gespielt werden. Hier zieht PEGI nun eine klare Grenze. Jegliche Spielmechaniken, die Glücksspiele oder Kartenspiele beinhalten, erklären oder behandeln, werden für Kinder nicht mehr zugänglich gemacht.
Genauer gesagt, wurden seit 2020 die Richtlinien von PEGI so verändert, dass alles mit bewegten Bildern, welche das Glücksspiel im Entferntesten erklären oder verherrlichen, ab 18 eingestuft werden. Dies bezieht sich auf Wetten oder Glücksspiel, welches sonst in Casinos etc. angeboten wird.
Doch es gibt weitere Kriterien. Denn Spiele, bei denen Glücksspielmechaniken Teil des Spielprinzips selbst sind, sind davon nicht betroffen. Nur diese, die Wetten oder Glückssiel erklären und oder verherrlichen sind nun ab 18 Jahren. Es geht besonders um die Spiele, die die Kartenspiele etc. erklären und bei denen es eigentlich um echte Geldeinsätze geht.
Deutschland hat Glück gehabt
In Deutschland gibt es zwar auch das PEGI System, doch es wird ein weiteres, eigenes Einstufungssystem benutzt. Hier gelten noch USK Regelungen, welche sich bis jetzt noch nicht strenger zu den Kinderspielen geäußert haben. Zwar sollen auch hier die sensiblen Inhalte für Ältere eingestuft werden. Genaue Kriterien sind jedoch noch nicht festgelegt. Es gilt also genau zu unterscheiden, ob ein Spiel wirklich zum Glücksspiel anregt, oder ob es nur „ein Spiel“ bleibt. Hoffentlich sind die USK Regelungen etwas gnädiger mit unseren Kindheitsspielen. Glücklicherweise sind in Deutschland noch keine Spiele hochgestuft werden und die Kinder können in Ruhe ihre Lieblingsgames spielen.