Beim 6. Bundeskongress des Glücksspielwesen fanden am vergangenen Dienstag wichtige Beratungen statt. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie digital durchgeführt. Auf deren Tagesordnung standen Themen wie das illegale Glücksspiel und den Aufbau einer speziellen Glücksspielbehörde. Im Zusammenhang mit dem illegalen Glücksspiel in Deutschland wurde lebhaft über die aktuelle Situation diskutiert. Bei der Diskussion wurden verschiedene Vorschläge erörtert, mit denen zukünftig das illegale Glücksspiel in den Bundesländern von Deutschland bekämpfen kann.
Bundeskongress diskutiert über die Vermeidung von illegalem Glücksspiel
Einen Schwerpunkt bildete die Diskussion über Situation und Handlungsoptionen bei der Bekämpfung illegalen Glücksspiels in den Kommunen. Zu den Teilnehmern an diesem Bundeskongress zählten unter anderem der Vorstandssprecher des Dachverbandes der Deutschen Automatenwirtschaft, Georg Stecker. Zudem waren auch Jürgen Trümoper, der Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht e.V. und Christian Benzrath eingeladen worden. Benzrath ist der Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Langenfeld. Im Verlauf des Kongresses lobte Stecker die Bedeutung der legalen Automatenspiele für die Wirtschaft. Um die legal operierenden Unternehmen im Glücksspielsektor zu schützen, sei es unbedingt notwendig eine Lösung zu finden, um den illegalen Glücksspielmarkt in Deutschland zu bekämpfen.
In diesem Zusammenhang forderte Stecker die Politik auf, die dafür geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen. Deshalb erklärte der Vostandssprecher auf dem Kongress auch: „Ein wirksames Mittel gegen illegales Glücksspiel ist die Schaffung eines ausreichendem und attraktivem legalen Angebots. Deshalb muss das legale Angebot geschützt werden. Außerdem sei ein härteres Vorgehen gegen illegale Anbieter notwendig. (…) Das Spielangebot der legalen Unternehemne muss dermaßen attraktiv sein, dass es die Spielgästen auch umfänglich nutzen, weil es sonst seine Kanalisierungswirkung nicht entfalten kann“, argumentierte Stecker.
Weniger Einschränkungen für legale Anbieter gefordert
Zudem krtisierte Stecker die zuletzt diskutierten Einschränkungen für die Spieler in legalen Einrichtungen. Dazu gehörten nach Steckers Auffassung unter anderem das Rauchverbot und das Verbot des Verkaufs von Speisen und Getränken. Auch auf diese Weise sei es möglich die Spieler den illegalen Anbietern von Glücksspielen in die Arme zu treiben. Stecker machte sich bei dem Kongress für eine zentrale Zertifizierung der legalen Glücksspielunternehmen stark. Auf diese Weise könnten nicht nur die Kommunen entlastet werden, sondern gleichzeitig höhere Standards bei Jugend- und Spielerschutz erreicht werden. Nach Steckers Meinung seien die Unternehmen durch den Glücksspielstaatsvertrag und die Umsetzungsgesetze in verschiedenen Bundesländern gestärkt worden.
Vorstände von neuer Glücksspielbehörde berichten über aktuellen Sachstand
Auf dem Kongress wurde dann auch offiziell die sogenannte Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder vorgestellt. Ronald Benter und Benjamin Schwanke, die beiden Vorstände, berichteten auf dem Kongress sowoghl über den aktuellen Stand des Aufbaus und über die Herausforderungen, die die neue Behörde erwartet. Diese Behörde soll aus insgesamt 3 Abteilungen bestehen. Eine der Abteilung wird sich um die Verwaltung kümmern, eine andere wird für die Erlaubnis und die Aufsicht über die legalen Unternehmen zuständig sein und eine dritte Abteilung wird sich mit der Bekämpfung von illegalen Online-Anbietern beschäftigen. Die neue Behörde soll ihre Tätigkeit aller Voraussicht nach am 1. Juli 2022 aufnehmen.
Aktuell suche die Behörde bereits nach qualifizierten Personal für die kommenden Aufgaben, wie Bentner erklärte. „Wir suchen bei der Auswahlder richtigen Leute, die Hilfe der Bundesländer“, bestätigte der Experte. „Momentan haben wir eine unteressante Anzahl an Bewerbern, mit der wir arbeiten können“, informierte Bentner weiter. Dieser Punkt sei sehr wichtig, vermittelte Bentner, da man aus dem Aufbau einer Glücksspielbehörde in Dänemark gelernt habe, dass es dort äußerst schwierig gewesen war, Experten in diesem Bereich zu verpflichten. Dies wurde auch von der ausländischen Beraterin, Brigitte Sand, Chefin der dänischen Regulierungsbehörde, bestätigt. Sand erklärte bei dem Kongress ebenfalls, dass die wirksame Kanalisierung des Glücksspielmarktes letztendlich die wirksamste Maßnahme gegen illegale Anbieter von Glücksspiel sei.