Novomatic AG – Erfolgreiche Rückzahlung von Anleihen

Nach einer erfolgreichen Überwindung der Auswirkungen der Corona-Krise hat die Novomatic AG im Rahmen ihrer Transformationsprogramme bestehende Anleihen erfolgreich zurückgezahlt. Über die letzten 18 Jahre hinweg hat der österreichische Konzern regelmäßig Anleihen am Kapitalmarkt platziert, um neues Kapital zu beschaffen. Diese Anleihen verlangten feste Zinszahlungen, die in den letzten Monaten vermutlich aufgrund der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank deutlich gestiegen sind. Vielleicht war auch das der Grund, warum sich der Konzern vom Bond Markt entfernt hatte – nachdem er im Jahr 2016 rund eine Milliarde Euro durch Anleihen erworben wurden.

Novomatic AG, der für Spiele wie Book of Ra bekannt ist, hat es geschafft bis zum 20. September 2023 die letzte verbleibende Anleihe an der Börse zurückzuzahlen. Die ursprüngliche Anleihe betrug etwa eine halbe Milliarde Euro und wurde bereits während ihrer Laufzeit teilweise zurückgezahlt. Sie wurde über einen Zeitraum von sieben Jahren emittiert und markierte die letzte Maßnahme zur Kapitalbeschaffung für Novomatic.

Dementsprechend wird das Unternehmen in Zukunft nicht mehr von den erhöhten Finanzierungskosten belastet, was voraussichtlich zu steigenden Gewinnen in den kommenden Geschäftsberichten führen wird. Bisher hatte Novomatic eine feste Nominalverzinsung von 1,625 Prozent auf die Anleihe gezahlt, was bedeutet, dass jährlich rund 1,625 Milliarden Euro Zinsen auf eine ausstehende Anleihe von 100 Millionen Euro entfielen.

Österreichische und inländische Investoren helfen nach

Hauptsächlich haben österreichische Investoren Anleihen des Unternehmens gehalten, wodurch etwa 290 Millionen Euro Zinsen zurückgezahlt wurden. Aufgrund der hohen Anzahl von inländischen Investoren konnten zusätzlich bis zu 50 Millionen Euro Kapitalertragssteuern gezahlt werden. Es scheint vorerst keine Pläne für eine neue Anleiheemission zu geben, wie aus Bankinformationen hervorgeht, die über die vollständige Rückzahlung der Anleihe informiert hatten. Dies wird durch eine steigende Eigenkapitalquote von über 30 % unterstützt.

Während des ersten Halbjahres 2023 konnte der Spielehersteller zwar einen beachtlichen Anstieg des Umsatzes verzeichnen, jedoch führten die erheblichen Finanzierungskosten zu einem merkbaren Rückgang des Gewinns. Das Ergebnis vor Zinses, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 386,1 Millionen Euro, was einem Anstieg um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Mit einem Halbjahresumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro, hat das Unternehmen einen Zuwachs von nur etwa 20 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr, erwirtschaftet. Ebenso verzeichnete das EBIT einen Anstieg um beinahe 22 Prozent auf 198 Millionen Euro. Novomatic erklärte, dass die erhöhten Kosten und Erträge auf eine Veränderung der makroökonomischen Lage zurückzuführen sind. Während des Berichtszeitraums sind die Finanzierungskosten von 600.000 Euro auf 36,6 Millionen angestiegen, was folglicherweise zu einem Rückgang des Gewinns führte.

Diese Entwicklung war eine unmittelbare Folge des langanhaltenden Anstiegs der Zinssätze. Infolgedessen weist Novomatic ein Ergebnis (vor Steuern) von 161,2 Millionen Euro aus. Nach Abzug von 62,9 Millionen Euro an Steuern beträgt das Periodenergebnis 93,8 Millionen Euro, was einem Rückgang von 20 % – im Vergleich zu den 122,9 Millionen Euro des Vorjahres – entspricht.

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Moritz Pohl Verfasst von Moritz Pohl
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