Das Bundesfinanzministerium gibt Einblicke in die aktuellen Zahlen der Steuereinnahmen im Bereich Online-Glücksspiel, insbesondere bei Spielautomaten. Die Zahlen lassen darauf schließen, wie viel Umsatz mit virtuellen Spielautomaten derzeit auf dem Markt gemacht wird. Es zeigt sich ein rückläufiger Trend der deutschen Steuereinnahmen aus Spielautomaten in den letzten Monaten. Im Januar betrugen die Steuereinnahmen 32.710.000 Euro und im Februar 25.196.000 Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einen zweistelligen prozentualen Rückgang bedeutet.
Rückgang der Spielautomaten Steuereinnahmen trotz zunehmender Anzahl von Lizenzen
Im Januar 2023 wurden weniger Spielautomaten Steuern eingenommen als im Vorjahr. Während im Januar 2022 noch 45.995.000 Euro eingenommen wurden, sind es ein Jahr später nur noch 32.710.000 Euro, was einem Rückgang von rund 30 Prozent entspricht. Im Februar fielen die steuerlichen Einnahmen sogar um etwa 55 Prozent auf 25.196.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl es einige Gründe gibt, die diese Zahlen erklären könnten, ist es kein gutes Zeichen für die deutsche Glücksspielregulierung, dass in den ersten beiden Monaten des Jahres weniger Spielautomaten Steuern eingenommen wurden als im Februar des Vorjahres, obwohl inzwischen mehr Lizenzen vergeben wurden.
Gründe für den Rückgang der virtuellen Automatensteuer in Deutschland
Die Anzahl der deutschen Online Casinos, die virtuelle Automatenspiele anbieten dürfen, ist noch nicht annähernd hoch genug, um die durchschnittliche monatliche Steuer als zuverlässigen Richtwert zu nutzen. Zudem variieren die Abgaben von Monat zu Monat erheblich und werden nicht immer in gleicher Höhe fällig. Die hohen Steuereinnahmen zu Beginn des Jahres 2022 lassen sich damit erklären, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Lizenzen vergeben wurden und die Online Casinos daher bessere Konditionen anbieten konnten. Darüber hinaus ist die Regulierung des deutschen Online-Glücksspielmarktes noch nicht vollständig ausgereift, was zu einer niedrigen Kanalisierungsquote und einem florierenden Schwarzmarkt führt. Viele Spieler waren möglicherweise enttäuscht von der geringen Anzahl an verfügbaren Spielen und Boni in legalen Online Casinos und wandten sich alternativen Angeboten zu.
Einblicke aus der Branche: Kommentare zur Automatensteuer in Deutschland
Nachdem das Finanzministerium neue monatliche Einsatzsteuern veröffentlicht hat, hat Hölle Games die Zahlen analysiert und eine Meinung zu den Ergebnissen abgegeben. Einige Experten haben daraufhin ihre Ansichten dazu geäußert, darunter auch ein Vorschlag für die Entwicklung eines neuen Spielautomaten namens „Book of Schneckentempo“. Dieser Vorschlag berücksichtigt die langsame Lizenzvergabe und Freigabe von Automaten in Deutschland. Obwohl die erste Deutschland-Lizenz für Mernov (heute DGGS) einjähriges Jubiläum feiert, warten immer noch rund 40 Unternehmen auf die Lizenzvergabe.
Die meisten in der Online-Glücksspielbranche tätigen Akteure glauben, dass Begriffe wie „Spielerschutz“ und „sicher lizenziertes Spielangebot“ eher politische Debatten schmücken und die richtigen Schlagwörter für die Medien liefern. Ältere Wähler, die Online-Casinos nicht vertraut sind, werden damit angesprochen. Die anspruchsvollen Spieler hingegen fordern ein breiteres Spielangebot, mehr Flexibilität bei Einzahlungsbeträgen und Einsätzen an Slots sowie weniger eingeschränkte Spielzeiten. Diese Gruppe findet Wege, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Fazit: Die Regulierung des Glücksspiels in Deutschland ist ein komplexer und zeitaufwendiger Prozess. Diese Maßnahmen sorgen jedoch für Seriosität und Sicherheit, da jedes lizenzierte Online-Casino und jedes Spiel einzeln geprüft werden. Leider dauert der Regulierungsprozess zu lange, was dazu führt, dass der legale Glücksspielmarkt weniger attraktiv ist als der Schwarzmarkt. Der Schwarzmarkt ist praktisch ohne Hindernisse im Internet verfügbar und bietet oft bessere Bonusangebote und keine Einsatzsteuer. Die Regulierungsbehörden sollten daher Maßnahmen ergreifen, um den Regulierungsprozess zu beschleunigen und den legalen Glücksspielmarkt attraktiver zu machen, um den Spielerschutz zu gewährleisten.