In Küssnacht am Rigi war die Bestürzung groß, als im Jahr 2018 der katholische Geistliche vom Kirchenrat unehrenhaft entlassen wurde. Es hieß, dass er Bewohner aus seinem Dorf um Geld gebeten haben soll und damit seine Spielschulden begleichen wollte. Er war in seinem Ort über 20 Jahre tätig gewesen und hatte in dieser zeit in seiner Gemeinde großes Vertrauen erlangen können. Viele Menschen in seiner Gemeinde und auch einige Küssnachterinnen und Küssnachter konnten nicht glauben, dass der Pfarrer ein Spieler gewesen sein sollte. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Vorwürfe gegen ihn gerechtfertigt waren. Er brachte mehr als 70 Personen um sein Geld.
Von zahlreichen Gemeindemitgliedern wurde ein Darlehen erbeten
Nach ausgiebigen Recherchen konnte die Staatsanwaltschaft in der Schweiz belegen, dass der Pfarrer zwischen 2009 und 2018 sich von zahlreichen Gemeindemitgliedern ein Darlehen erbeten habe, aber dies wurde nicht zurückgezahlt. Des Weiteren hatte der Pfarrer unrechtmäßig Geld von den Konten der Parrei verwendet. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem gewerbsmäßigen Betrug und forderte eine Freiheitsstrafe von mindestens 3 Jahren.
Die Geschädigten stammten aus unterschiedlichen Kantonen, so auch aus Luzern. In Luzern beschloss man, alles zu einem Fall zusammenzufassen und dort die Verhandlung zu führen. Es heißt, dass der ehemalige Pfarrer die geschädigten Personen, arglistig getäuscht haben soll. Er gab an, dass er sein Darlehen wieder zurückzahlen würde, doch dies tat er zu keinem Zeitpunkt. Er soll von vornherein gewusst haben, dass er das geliehene Geld nicht zurückzahlen könne. Er habe das Vertrauen zahlreicher Bürger schamlos ausgenutzt.
Der spielsüchtige Schweizer Pfarrer ist mittellos
Selbstverständlich hat die Staatsanwaltschaft nach den Verdachtsvorwürfen gegen den Pfarrer, sein Haus durchsuchen lassen und sämtliche Konten gesperrt. Hierbei stellt man jedoch fest, dass das Geld weitestgehend von dem Pfarrer ausgegeben wurde. Die Staatsanwaltschaft hat nicht nur eine Ärztliche Untersuchung wegen Spielsucht beantragt, sondern auch eine Freiheitsstrafe. Letztendlich soll der Pfarrer Millionen im Casino ausgegeben haben. Viele Bürger verziehen dem Pfarrer jedoch, da sie davon sprachen, dass Spielsucht eine Krankheit sei. Es gab sogar eine Petition zur Rückkehr des Pfarrers und es wurden Spenden in Höhe von 16000 CHF gesammelt. Das Verfahren fand letztendlich am 27 Juni in Luzern statt. Man sprach sich für ein kurzes Verfahren aus, indem sich die Verfahrensbeteiligten einigten. Der Pfarrer hatte, auch Dank seiner Gemeinde, die er betrogen hatte, dennoch viel Glück, denn er muss nur für lediglich 6 Monate ins Gefängnis.