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Bereits vor dem Inkrafttreten der neuen Regeln des Glücksspielstaatsvertrags am 1. Juli 2021 gab es in Deutschland eine lange Diskussion zu diesem Thema. Im aktuellen ntv-Podcast „So techt Deutschland“ äußerte sich Lars Felderhoff, langjähriger Finanzvorstand der Gauselmann Gruppe, zu dieser Problematik. Es steht fest, dass die Offline- und Online-Casinowelt strengen Regulierungen unterliegt und es nur wenige Möglichkeiten für Unternehmen mit Lizenzen gibt, um die Vorschriften zu umgehen. Der Sprecher von Merkur Gauselmann ist jedoch der Ansicht, dass der derzeit gültige rechtliche Rahmen das Marktgleichgewicht nicht nachhaltig reguliert. In der Praxis ist ein fairer Wettbewerb mit den Anbietern, die am Schwarzmarkt tätig sind, nicht möglich.
Ein umfassender Wandel prägt die Glücksspielbranche in Deutschland
Die Gauselmann Gruppe, als größter Anbieter im Geldspielmarkt, genießt aufgrund ihres umfangreichen Branchenwissens ein hohes Ansehen in der Glücksspielbranche. Als familiengeführtes Unternehmen verfügt die Gauselmann Gruppe über detaillierte Marktkenntnisse und ist sich der zunehmenden Präsenz illegaler Glücksspielaktivitäten bewusst. Schon vor der Liberalisierung des Marktes für legale Online-Casinos in Deutschland gab es Glücksspielanbieter im Internet, die jedoch keine Lizenz für den deutschen Markt besaßen. Zahlreiche Gesetzesänderungen führten zur Schließung vieler stationärer Spielstätten. Die Auswirkungen der Pandemie haben das Glücksspielgeschäft zusätzlich belastet.
Die Auswirkungen von überregulierten Glücksspielmärkten auf den Schwarzmarkt
Die Entscheidungsträger, die am deutschlandweit gültigen Glücksspielstaatsvertrag mitgearbeitet haben, haben hohe Maßstäbe in Bezug auf Jugendschutz und Spielerschutz gesetzt, sowohl für terrestrische Spielstätten als auch für Online-Casinos. Allerdings zeigen die Ergebnisse bisher keinen deutlichen Erfolg. Medienberichte über Razzien, bei denen illegal aufgestellte Geldspielgeräte entdeckt werden, sind wöchentlich zu verzeichnen.
Eine Feldstudie mit dem Titel „Erweiterte Einblicke in den illegalen Glücksspielmarkt 2022“ bietet interessante Einblicke in die Entwicklung des illegalen Glücksspiels. Hochrechnungen zufolge gibt es schätzungsweise auf jeden vierten legal aufgestellten Glücksspielautomaten ein illegales Gerät. Der Trend aus früheren Studien zeigt eindeutig nach oben. Das bedeutet, dass deutsche Spieler bereit sind, im unregulierten Bereich zu spielen, wenn das legale Angebot nicht ausreichend ist.
Das zugelassene Spielangebot ist letztendlich nicht konkurrenzfähig genug, um mit illegalen Glücksspielangeboten mithalten zu können. Die niedrigen Einzahlungsgrenzen von maximal 1.000 Euro pro Monat und ein Einsatzlimit von 1 Euro an virtuellen Spielautomaten erfüllen nicht alle Interessen. Der Weg zu Online-Casinos ohne Limits, wie es in Deutschland der Fall ist, ist daher schnell gefunden. Darüber hinaus locken diese Casinos mit großzügigen Bonusangeboten, was zusätzliche Anreize schafft, daran teilzunehmen. Einige Spieler stören sich an der Verifizierung und ständigen Kontrolle in Online-Casinos, obwohl dies ein wesentlicher Bestandteil verantwortungsbewussten Glücksspiels in Deutschland ist.
Die Schattenseite des stationären Glücksspielmarktes: Das illegale Spiel
Laut dem Podcast mit dem Finanzvorstand von Merkur Gauselmann nutzen etwa 40 Prozent der spielberechtigten Bevölkerung in Deutschland verschiedene Glücksspielangebote. Lotterien dominieren den Markt, aber auch Online-Automatenspiele und Sportwetten generieren Milliardenumsätze und Steuereinnahmen. Über 400.000 Deutsche gelten als spielsüchtig. Die Spielersperrdatenbank OASIS verzeichnet etwa 192.600 aktive Sperren. Dennoch sind Sperren im stationären Bereich schwierig durchzusetzen, und Spieler können einfach andere Spielstätten aufsuchen. Zugangskontrollen und Altersprüfungen sind die einzigen rechtlichen Kontrollmaßnahmen der Betreiber. Spieler-Tracking ist im stationären Glücksspiel derzeit kein Thema. Dadurch wird der Schwarzmarkt und illegaler Glücksspielbetrieb gefördert.
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